Wann und wo Winterreifen Pflicht sind
Schnee und Eis gehören in manchen Regionen zum Winter dazu. In anderen wünschen sich einige winterlicheres Wetter. Entsprechend hängt es davon ab, wo man wohnt und Auto fährt, wenn es um die Frage geht, ob man Winterreifen aufzieht oder nicht.
Kommt der Schnee – oder eher nicht? Wenn man das im Voraus wüsste, wäre die Entscheidung für oder gegen Winterreifen einfacher. In Regionen, in denen es selten schneit, neigen Autofahrer dazu, auf Winterreifen zu verzichten. Das ist rechtens, denn das Gesetz verlangt Winterreifen für ein Auto nur, wenn es bei
- Glatteis,
- Schneematsch und -glätte oder
- Eis- oder Reifglätte
gefahren wird. Das regelt die Straßenverkehrsordnung in Paragraf 2 Absatz 3a. Regnet es also den ganzen Winter nur, sind keine Winterreifen notwendig.
Was gegen Winterreifen spricht
Hinzu kommt: Winterreifen sind üblicherweise mit Kosten oder mindestens Aufwand verbunden. Wer den Platz hat, sie einzulagern, schleppt sie zweimal im Jahr hin und her. Wer keinen Platz hat, zahlt dafür, dass sie eingelagert werden. Winterreifen in der Werkstatt aufziehen zu lassen kostet Geld. Längst nicht jeder ist in der Lage, diese Aufgabe selbst zu übernehmen.
Welche Alternativen es zu Winterreifen gibt
Bei Eis und Schnee ohne Winterreifen im Auto unterwegs zu sein ist keine Lösung für das Dilemma. Denn das ist gefährlich und kann richtig teuer werden. Die Strafen liegen bei 60 bis 120 Euro und einem Punkt – abhängig davon, wie sehr man den Verkehr behindert und andere gefährdet hat. Bei einem Unfall kann hinzukommen, dass die Versicherung den Schaden nicht voll übernimmt, wenn man mit den falschen Reifen unterwegs war.
Ganzjahres- beziehungsweise Allwetterreifen könnten Abhilfe schaffen. Zumindest für diejenigen, die überwiegend in der Stadt unterwegs sind, keinen Skiurlaub mit dem Auto planen und in Regionen leben, in denen Schnee ungewöhnlich ist. Wer allerdings mit dem Auto ins Ausland in den Winterurlaub fahren will, sollte sich darüber informieren, wie dort die Regelungen sind: In Frankreich beispielsweise gibt es in manchen Regionen eine Winterreifenpflicht zwischen November und März. Schweden hat zwischen Dezember und März eine Winterreifenpflicht. Mehr dazu hat das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland ins Netz gestellt.
Ganzjahresreifen erkennt man am sogenannten Alpine-Symbol, einem Berg und einer Schneeflocke. Wer noch M+S-Reifen hat, darf diese bis zum 30. September 2024 fahren. Danach gelten sie nicht mehr als ausreichend. M+S steht für „mud and snow“ beziehungsweise „Matsch und Schnee“.
Mit Bus, Bahn oder Carsharing
Wer keine Ganzjahresreifen hat, aber auch keinen Anlass für Winterreifen sieht, kann bei unerwartetem Schnee und Eis auf den öffentlichen Personennahverkehr umsteigen und notwendige Strecken mit Bus und Bahn zurücklegen. Alternativ könnte man als Carsharingnutzer an solch einem Tag mit dem Mietwagen unterwegs sein. Denn Carsharinganbieter statten ihre Wagen üblicherweise mit den der Witterung angepassten Reifen aus. Dazu sollte man sich allerdings früh genug beim Anbieter registrieren.
Zum Weiterlesen
Beim ADAC gibt es einen Winterreifentest.
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