Das richtige Pflegeheim finden
Viele Heime haben nicht den besten Ruf. Umso wichtiger ist es den betroffenen Menschen, die nicht mehr alleine leben können oder wollen, und ihren Angehörigen, ein gutes und bezahlbares Heim zu finden. Was kann bei der Wahl helfen?
Wenn man auf der Suche nach einem guten Heim ist, spielen nicht nur der Geldbeutel eine entscheidende Rolle, sondern auch die Ausstattung sowie der Service in den Häusern und natürlich die pflegerische Betreuung. Zwar werden die Heime auch kontrolliert, dennoch finden sich in der Presse immer wieder Berichte über verwahrloste und vernachlässigte Bewohner – zuletzt in der Coronapandemie während der die Kontrollen monatelang ausgesetzt waren. Das verstärkt die Sorge, die falsche Einrichtung zu wählen. Auch der Pflegenotstand führt dazu, dass viele Menschen lieber so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen möchten.
Checklisten können helfen
Gibt es in der Nähe eine Apotheke, sind Fachärzte gut erreichbar, hat das Heim einen Kiosk, und gibt es im Zimmer einen Internetanschluss? Das sind einige der Fragen, die in Checklisten zusammenfassen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen zum Beispiel bietet eine solche sowie weitere Informationen in einer Broschüre.
Auch frühes Planen lohnt sich, denn gute Heime haben oft lange Wartelisten. Wenn man sich frühzeitig bei der gewünschten Einrichtung anmeldet, steigen die Chancen, dass man im medizinischen Notfall dort einen Platz erhält.
Eigener Eindruck
Wenn es für die betroffene Person und die Angehörigen möglich ist, sollten sie sich selbst unangemeldet einen Eindruck vor Ort verschaffen. Gute Heime haben in der Regel offene Türen und kein Problem mit Besuchern. Dann können sie selbst beobachten, wie mit den Bewohnern gesprochen wird, ob ein respektvoller Umgangston gepflegt wird, wie der Gesamtzustand der Einrichtung ist und in welchem Zustand sich die Bewohner auch bei schwereren gesundheitlichen Beeinträchtigungen befinden. Sprechen Sie mit den Pflegekräften sowie den Angehörigen und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.
Kurzzeitpflegeaufenthalt als Test
Eine andere Möglichkeit kann sein, den Test sozusagen von innen zu machen. Hierzu bietet ein Kurzzeitpflegeaufenthalt eine gute Gelegenheit, selbst zu erleben, wie der Alltag in der Einrichtung abläuft, die man in die engere Wahl gezogen hat.
Medizinische Notwendigkeiten beachten
Die Bedürfnisse der zu pflegenden Person sollten natürlich im Vordergrund stehen. Dabei spielen die gesundheitlichen Einschränkungen eine nicht unbedeutende Rolle. Daran knüpft sich die Frage nach dem entsprechend gut geschulten Fachpersonal. Der medizinische Dienst der Krankenkassen ist dabei eine der Institutionen, die die Qualität der Pflege in den Pflegeheimen regelmäßig überprüft, bewertet und Noten vergibt. Diese werden in einem Transparenzbericht veröffentlicht.
Heimvertrag vor Unterschrift juristisch prüfen lassen
Bevor man einen konkreten Heimvertrag unterschreibt, sollte man diesen unbedingt juristisch prüfen lassen. Alle Leistungen müssen darin ganz genau beschrieben sein, z. B. die Zimmergröße und welche Serviceleistungen enthalten sind. Wenn Leistungsausschlüsse im Vertrag stehen, ist dies kritisch zu bewerten und besonders zu prüfen, da sich gesundheitliche Zustände ohne eigenes Verschulden des Bewohners verschlechtern können und die Betreuung dadurch intensiver wird (z. B. im Fall von später eintretenden Demenzerkrankungen). Auch Themen wie künstliche Beatmung oder künstliche Ernährung könnten solche Aspekte sein.
Gesetzliche Regelungen
Das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz stärkt als besonderes Verbraucherschutzgesetz den Schutz älterer und pflegebedürftiger Menschen sowie von Menschen mit Behinderungen vor Benachteiligungen, wenn sie einen Vertrag über die Überlassung von Wohnraum mit Pflege- oder Betreuungsleistungen abschließen.
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