Auslandsstudium richtig planen
Ob ein Auslandssemester oder ein ganzes Studium in einem fremden Land: Auslandserfahrungen werden für Beruf und Karriere immer wichtiger. Dazu sammelt man Lebenserfahrungen, sogenannte Soft Skills, knüpft internationale Kontakte und lernt eventuell eine neue Sprache. Ein Auslandssemester will gut geplant sein. Was du auf jeden Fall beachten solltest.
Wenn du schon mindestens zwei Semester im Bachelorstudium absolviert hast, kannst du über ein Auslandssemester nachdenken. Vorher macht das nicht so viel Sinn, weil du gewisse Fachkenntnisse erworben haben solltest. Kläre vorab für dich, was dir besonders wichtig ist: Soll es ein bestimmtes Land sein, eine Großstadt, eine bestimmte Uni, weil es nur dort die gewünschte fachliche Orientierung gibt? Eine gute und langfristige Planung ist das A und O. Unter Studis Online zum Beispiel findest du eine Checkliste, was zu welchem Zeitpunkt der Planung bedacht sein will.
Informationssuche
Um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, benötigst du vorab möglichst viele Informationen. Diese findest du im Internet, bei Informationsveranstaltungen etwa des Akademischen Auslandsamts deiner Uni oder auch externer Anbieter von Austauschprogrammen. Eventuell können auch Studienmessen helfen. Informationen aus erster Hand erhältst du eventuell bei Kommilitonen und Freunden, die schon im Ausland waren, oder auch über soziale Netzwerke oder die Couchsurfing-Community im Gastland.
Austauschprogramm oder individuelle Bewerbung
Welche Partnerhochschulen und Programme gibt es an deiner Uni? Über ein Austauschprogramm zum Beispiel der eigenen Uni ins Ausland zu gehen, ist in der Regel nicht nur einfacher, sondern auch günstiger, weil Studiengebühren dann häufig entfallen. Bekannt ist vor allem Erasmus+; darüber sind viele europäische Universitäten und Hochschulen verbunden.
Die Studiengebühren hängen von Land und Uni ab. Organisierst Du den Aufenthalt auf eigene Faust, musst du in der Regel selbst dafür aufkommen, dich auch selbst um die Zulassungsbeschränkungen, Fristen etc. kümmern. Neben einem Bewerbungsformular müssen häufig ein Motivationsschreiben, ein Empfehlungsschreiben eines Professors der Heimatuni, Zeugnisse und eventuell Sprachnachweise wie TOEFL oder IELTS für Englisch eingereicht werden. Der Vorteil einer direkten Bewerbung ist mehr Flexibilität: Du kannst Uni und Studiengang selbst aussuchen.
Finanzierung klären
In der Regel sind die Kosten für ein Auslandssemester höher als während des Studiums zu Hause – ganz abgesehen davon, dass du vielleicht deine Bude weiterzahlen musst, wenn du sie nicht untervermieten kannst, und die Studiengebühren oft höher ausfallen. Das Budget sollte nicht zu knapp bemessen sein, um sich auch einmal einen Kurztrip, einen Abstecher in Nachbarländer, Besuche von Theater, Museen oder Restaurants leisten zu können. Schließlich wirst du die Gelegenheit dazu so schnell nicht wieder finden.
Um Stipendien wie vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), von privaten, religiösen Stiftungen oder politischen Verbänden solltest du dich frühzeitig bemühen. Daneben gibt es als Quellen zur Finanzierung eines Auslandsaufenthalts Bildungskredite etwa von Sparkassen oder Auslands-Bafög. Der Nebenjob im Ausland ist nicht immer eine Option, da du nicht in jedem Land arbeiten darfst und deine Zeit vielleicht lieber mit Sightseeing und neuen Freunden verbringst.
Auch geklärt sein will, wie du im Ausland Bargeld bekommst, ob es sinnvoll sein könnte, ein Bankkonto vor Ort zu eröffnen oder die heimische Kreditkarte zu nutzen.
Administrative Vorbereitung
Möchtest du ins nicht-europäische Ausland gehen, musst du die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen des jeweiligen Landes kennen, eventuell ein Visum sowie vorher einen neuen Reisepass beantragen und benötigst gegebenenfalls spezielle Impfungen.
Wichtig ist es auch, sich um den richtigen Versicherungsschutz zu kümmern. Deutsche Versicherungen greifen häufig nicht. Du solltest das Leistungspaket der aktuellen Versicherung daraufhin genau anschauen. Empfehlenswert ist meist eine Auslandskrankenversicherung.
Für die Zeit des Auslandsaufenthalts musst du dich bei deiner deutschen Universität beurlauben lassen. Und natürlich solltest du dort vorab klären, welche Kurse an der Gastuni zu empfehlen sind und welche Leistungen anerkannt werden, um kein Semester zu verlieren.
Suche einer Unterkunft
Wer ins Studentenwohnheim zieht, hat den Vorteil, dass die Gastuni bei der Zimmersuche eventuell helfen kann. Auch in einer WG bekommt man schnell Anschluss – vermutlich sogar eher zu einheimischen als anderen ausländischen Studenten. Ein WG-Zimmer ist aber natürlich aus der Ferne nicht ganz so einfach zu organisieren. Manche Unis und Austauschprogramme bieten die Möglichkeit, in Gastfamilien zu leben. Meist zahlt man dort weniger und erlebt die Lebensweise der Menschen vor Ort direkt.
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