Music for a while: Musik über Musik
Junger Kammerchor Braunschweig schafft ein ganzheitliches Musikerlebnis
Nach zwei Jahren ohne durfte der Junge Kammerchor Braunschweig endlich wieder vor Publikum singen. Drei ganz besondere Konzerte hatten sie unter dem Titel „Music for a while“ im Gepäck, mit denen sie ihrem Publikum eine Auszeit vom Alltag brachten. Für diese Konzerte haben sie sich Orte mit besonders schöner Akustik ausgesucht.
In Anlehnung an das gleichnamige Renaissance-Stück von Henry Purcell, stand der Junge Kammerchor Braunschweig unter dem Motto „Music for a while“ vom 17. bis 19. Juni in der St. Nikolai-Kirche Gifhorn, der Christuskirche Westercelle und der St. Johannis-Kirche in Braunschweig auf der Bühne. „Musik ist in unser aller Leben, bestimmt unser Tun und Denken. Deshalb wollten wir Musik zum Thema unseres Projekts machen“, erklärte Chorleiter Steffen Kruse. Es gibt keine Momente im Leben, die sich nicht mit Musik untermalen lassen, weshalb Kruse und sein Junger Kammerchor in ihrer aktuellen Konzertreihe ebendiese Musik in den Fokus stellen und dem Publikum in allen Facetten präsentieren.
Renaissance, Romantik und Klassische Moderne
Der Junge Kammerchor nahm die Besucher:innen mit auf eine Reise durch die Epochen der musikalischen Vergangenheit: von der Renaissance über die Romantik bis hin zur Klassischen Moderne ist alles dabei. „Ich habe überlegt, welche Stücke ich gerne einbinden möchte und was diese miteinander verbindet. Daraus habe ich dann ein Programm gestaltet, dass die Zuhörenden an einem roten Faden entlang durch die musikalischen Epochen führt“, erläuterte Kruse das Entstehen des Programms. Dabei wartete das Programm nicht nur mit dem offensichtlichen roten Faden zwischen den Stücken auf, sondern auch mit einem weiteren, versteckten roten Faden: die Zuschauer:innen erlebten durch ihre individuelle Wahrnehmung eine eigene Dramaturgie beim Hören der Darbietungen. „Klassische Musik kann so vielfältig sein und ist ein wichtiger Teil unserer Kultur. Deshalb finde ich es besonders schön, diesen jungen Chor in seinen Bemühungen zu unterstützen, Klassik für alle zugänglich zu machen und in Aspekten zu präsentieren, die für jeden individuelle Klänge bereithalten. Ich freue mich sehr auf die Konzerte“, freute sich Christine Schultz, Geschäftsführerin der Braunschweigischen Sparkassenstiftung.
Gänsehautstimmung für alle erschwinglich
Die lange Auszeit hatte nicht nur Nachteile für das Chorensemble: „Die Zwangspause hat die Motivation enorm erhöht“, berichtet Ronja Neumann, Sängerin im Jungen Kammerchor. „Rückblickend hat man gemerkt, wie sehr uns allen das gemeinsame Singen gefehlt hat, aber es war, als hätten wir nie pausiert.“ Über den problemlosen Ablauf der Proben freute sich auch Chorleiter Steffen Kruse, denn das ist nach zwei Jahren nicht selbstverständlich. „Deshalb sind wir auch der Braunschweigischen Sparkassenstiftung sehr dankbar für die Förderung. Ohne ihre Bereitschaft, qualitativ hochwertige Kunst und Kultur zu fördern, könnten Projekte wie unseres so nicht stattfinden.“
Damit alle Interessierten an den Konzerten teilnehmen konnten, haben die Musiker:innen sich gegen klassische Eintrittskarten und für das „Pay what you can“-Prinzip entschieden. Jede:r Besucher:in konnte geben, was möglich ist und somit einen schönen Abend mit einer Vielfalt klassischer Musik erleben.
Wissenswertes auf einen Blick
Junger Kammerchor Braunschweig
Der Junge Kammerchor Braunschweig (JKC) ist ein Ensemble aus ausgewählten Sänger:innen zwischen 18 und 35 Jahren. Die meisten Mitglieder kommen ursprünglich aus der Stadt Braunschweig und dessen Umland. Und auch wenn sich die Sänger:innen mittlerweile über ganz Deutschland verteilt haben, hat es sich der JKC dennoch zur Aufgabe gemacht, das gemeinsame Musizieren nicht aufzugeben. So treffen sie sich etwa zweimal jährlich, um gemeinsam an anspruchsvoller Chorliteratur zu arbeiten und eigene Konzertreihen, wie aktuell „Music for a while“, zu gestalten.
Chorleiter Steffen Kruse
Steffen Kruse studiert derzeit im Master Gesang/Oper in der Klasse von Prof. Dr. Marek Rzepka an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Er tritt auf den nationalen Konzertbühnen mit renommierten Barockensembles auf, zuletzt bei den Internationalen Händelfestspielen Göttingen 2021 in Händels Ariodante sowie als Evangelist und mit den Arien von Bachs Johannes- und Matthäuspassion 2022.
Auf der Opernbühne war Steffen Kruse an der HMTM Hannover als Basilio und Don Curzio in W.A. Mozarts Le nozze di Figaro, als Michel Lepic in Juliette von Bohuslav Martinů sowie in der Partie des Sesto in G.F. Händels Giulio Cesare zu erleben. Mit seinem Vokalensemble VOKTETT Hannover ist er Preisträger (inter-)nationaler Wettbewerbe und konzertiert deutschlandweit. Zudem ist er freier Mitarbeiter bei der SCHOLA Heidelberg und dem Swedish Radio Choir. Bedeutende künstlerische Impulse erhielt er durch die enge Zusammenarbeit mit Peter Kooij, Gemma Bertagnolli, Sabine Ritterbusch, Mechthild Kerz und Jörg Straube. Neben dem aktiven Singen ist er als Gesangspädagoge u.a. für den Landesjugendchor Niedersachsen engagiert und arbeitet als Assistenzdirigent und Stimmbildner beim Vokalensemble vox aeterna in Hannover.
Weitere Informationen zum Jungen Kammerchor finden sich unter www.jkc-braunschweig.de und auf Instagram unter www.instagram.com/junger_kammerchor_braunschweig, weitere Informationen zur Braunschweigischen Sparkassenstiftung unter www.braunschweigische-sparkassenstiftung.de.