Mit der Dividende am Erfolg von Unternehmen partizipieren
Wer die Börsennachrichten aufmerksam verfolgt, hört zwei Wörter immer wieder: Dividende und Dividendenrendite. Doch was bezeichnen diese Begriffe und welche Rolle spielen sie für Anleger in Wertpapiere?
Anleger in Aktien und Aktienfonds können auf doppelte Weise am Erfolg börsennotierter Unternehmen partizipieren. Zum einen an den Kurssteigerungen der Papiere; zum anderen an den Gewinnausschüttungen der Firmen. Letzteres ist die Dividende. Diese wird in Deutschland in Euro angegeben.
Die Dividendenrendite setzt die Dividende ins Verhältnis zum Börsenkurs einer Aktie. Sie wird daher in Prozent angegeben und gibt darüber Auskunft, wie eine Aktie verzinst wird. So erhalten Anleger eine einfach zu berechnende Kennzahl. Dennoch ist Vorsicht angesagt: Dividendenrenditen unterliegen häufig größeren Schwankungen. Da die Rendite vom Aktienkurs abhängt, ändert sich die Dividendenrendite täglich.
Ein fiktives Beispiel: Die Fleiss AG erzielt mit den von ihr produzierten Waren einen Jahresumsatz von 8 Milliarden Euro. Von diesen Erlösen werden Personal, Lieferanten und andere Ausgaben wie Miete und Strom bezahlt. Es bleibt ein Gewinn, der versteuert wird. Das Ergebnis nach Steuern beträgt 500 Millionen Euro. 250 Millionen Euro des Gewinns will die Fleiss AG als Dividende an die Aktionäre verteilen, die Ausschüttungsquote beträgt also 50 Prozent. 100 Millionen Aktien des Unternehmens sind im Umlauf, für jeden Anteilsschein sollen daher 2,50 Euro Dividende ausgezahlt werden.
Nun hat eine Ausschüttung von 2,50 Euro bei einem Aktienkurs von 100 Euro eine andere Bedeutung als bei einem Aktienkurs von 1000 Euro. Deswegen wird die Dividende in Bezug zum Aktienkurs gesetzt – und man erhält die Dividendenrendite. Wenn die Aktie der Fleiss AG bei 100 Euro notiert und die Gewinnausschüttung 2,50 Euro beträgt, ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent.
Die Hauptversammlung entscheidet
Beschlossen wird die Dividendenhöhe auf der jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens, basierend auf einem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat. Bereits am Tag darauf fließt das Geld an die Aktionäre. Dabei erhält jeder die gleiche Dividende pro Aktie, unabhängig davon, wie lange er die Aktie besitzt. Es ist also möglich, das Wertpapier am Tag vor der Hauptversammlung zu kaufen und die volle Dividende zu erhalten. Da sich der Wert des Unternehmens um die Ausschüttung reduziert, wird die Dividende am gleichen Tag vom Kurs der Aktie abgezogen. Das bedeutet aber nicht, dass der Kurs tatsächlich sinkt, da dieser von der Nachfrage nach der Aktie abhängt.
Dividenden, die Aktienfonds zufließen, werden entweder thesauriert – also im Fonds wieder in Aktien angelegt – oder an die Fondsanleger ausgeschüttet. Welche Methode verwendet wird, findet sich in den Wesentlichen Anlegerinformationen des jeweiligen Fonds.
Nicht jedes Unternehmen zahlt Dividenden
Viele Gesellschaften schütten festgelegte Quoten ihres Gewinns aus, da ihre Aktionäre eine transparente Dividendenpolitik und kalkulierbare Erträge honorieren. Es gibt allerdings auch Aktiengesellschaften, die nur unregelmäßig Dividenden zahlen. Zu Kürzungen oder Ausfällen kommt es vor allem bei schwachen Konjunkturlagen. Davon betroffen sind meist sogenannte zyklische Branchen, die also von Auf- und Abschwüngen überdurchschnittlich betroffen sind. Luxusgüter und Autos sind typische Beispiele. Auch Stahlkonzernen fällt es wegen der schwankenden Nachfrage meist schwer, Dividenden stabil zu halten.
Zudem gibt es Aktiengesellschaften, die keine Dividenden ausschütten, obwohl sie profitabel arbeiten. Meist handelt es sich um aufstrebende Unternehmen, die ihre Gewinne investieren, um ihre Marktposition zu festigen und weiter auszubauen. Anleger kaufen diese Aktien daher ausschließlich in der Hoffnung auf Kurszuwächse.
Dax-Unternehmen schütten über 30 Milliarden Euro aus
In den letzten Jahren waren die Dividendenzahlungen der Unternehmen im deutschen Leitindex Dax relativ konstant. Der Höchststand wurde 2019 mit 38,5 Milliarden Euro erreicht. 2021 werden auch wieder deutlich über 30 Milliarden Euro an die Anleger der Dax-Konzerne ausgeschüttet.
Im Jahr 2020 hatte der Chemiekonzern Covestro mit 5,75 Prozent die höchste Dividendenrendite aller Dax-Unternehmen, gefolgt von Eon und BASF mit rund 4,9 Prozent, so das Statistikportal Statista. Dabei gilt immer zu beachten, dass Angaben über vergangene Dividenden und Renditen keinen Aufschluss über künftige Ausschüttungen geben.
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