Warum du alte Klamotten nicht wegwerfen solltest
T-Shirt, Rock, Hoodie – du räumst deinen Kleiderschrank auf und findest einige Klamotten, die du schon lange nicht mehr getragen hast? Dann kannst du sie entsorgen – oder an andere weitergeben. Welche Optionen du hast, liest du hier.
Billigklamotten sind verführerisch: Weil sie nicht viel kosten, kauft man davon oft zu viel. Der Kleiderschrank ist dann voll mit Blusen, Hosen und Westen, die möglicherweise kaum getragen sind. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Was man ein Jahr lang nicht angezogen hat, kann weg. Aber Aussortieren bedeutet nicht gleich Wegschmeißen. „Fast Fashion“ – also das schnelle Konsumieren von Kleidungsstücken – ist für viele heute nicht mehr akzeptabel.
Überfluss im Kleiderschrank
Unter Fast Fashion versteht man je nach Definition erstens, dass die Hersteller immer schneller neue Designs herausbringen, sodass Kunden öfter etwas Neues kaufen möchten. Zweitens geht es bei Fast Fashion um besonders günstige Kleidung, die es den Kunden ermöglicht, häufiger viel einzukaufen – was dann zu einem Überfluss im Kleiderschrank führt.
Nur: Wohin mit den gebrauchten Kleidungsstücken? Die Antwort: nicht wegwerfen, sondern was draus machen und dabei noch beim Thema Nachhaltigkeit punkten. Doch welche Möglichkeit ist die beste, um deinen ausrangierten Klamotten die Chance auf ein zweites Leben zu geben? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gebrauchte Kleidung zu recyceln.
Klassischer Flohmarkt und Online-Flohmarkt
Der Klassiker dürfte sein, ein- oder zweimal im Jahr alles, was man nicht mehr braucht, einzupacken und ganz altmodisch auf einem Flohmarkt zu verkaufen. Vorteil: Du hast einen großen Aktionstag, danach ist die Kasse hoffentlich voller und die Wohnung leerer. Nachteil: Du musst eventuell Standgebühr bezahlen, brauchst vielleicht ein größeres Auto für den Transport und hast bei Regen Pech gehabt, und wegen Corona finden Flohmärkte derzeit nicht wirklich statt.
Ein Online-Flohmarkt kann eine interessante Alternative sein: Im Internet gibt es spezielle Plattformen, auf denen gebrauchte Kleidungsstücke verkauft werden können. Etabliert ist neben E-Bay auch Vinted (ehemals Kleiderkreisel), Mädchenflohmarkt oder Zircle von Zalando. Vorteil: Du musst dafür das Haus nicht verlassen und kannst deine Klamotten auf mehreren Seiten gleichzeitig anbieten. Nachteil: Du musst die Kleidungsstücke erst möglichst gut ausgeleuchtet fotografieren, eine Beschreibung dazu formulieren und eventuell die verkauften Stücke zur Post bringen. Und teilweise werden Provisionen oder sonstige Gebühren fällig. Alternativ kannst du bei Facebook nach regionalen Gruppen suchen, in denen man Kleidung weiterverkaufen kann.
Secondhandshops, tauschen und spenden
Noch einfacher geht es, wenn du Markenklamotten an Secondhandläden, wie etwa Momox Fashion, schicken kannst. Dann musst du nicht einmal Porto bezahlen, und die Gutschrift für deine eingeschickten Sachen fließt automatisch auf dein Konto. Momox verkauft die Gebrauchtkleidung weiter. Im Prinzip wurde hier also der Secondhandladen ins Internet verlagert. Apropos Secondhand oder Vintage: Wenn es einen solchen Shop in deiner Nähe gibt, kannst du dort nachfragen, ob er deine Kleidung ankauft. Nachteil: Du bekommst oft weniger, als wenn du selbst verkaufst.
Wer träumt nicht davon, einmal einen anderen Kleiderschrank zu plündern? Triff dich – das geht ja auch online – am besten mit einer oder mehreren Freundinnen oder Freunden zur Kleidertauschparty. Der Vorteil: Man kann alles gleich anprobieren oder virtuell vorzeigen, es fallen keine Portogebühren oder Provisionen an und man hat auch viel Spaß dabei. Wichtig ist nur, dass Ihr vorher Regeln festlegt, beispielsweise ein teures Stück gegen zwei günstige oder andersherum.
Wenn es dir nicht wichtig ist, für deine Kleidung noch Geld zu bekommen, kannst du sie auch spenden – bei Oxfam beispielsweise, in einem Sozialkaufhaus oder für die Obdachlosenhilfe. Besser ist es, vorher dort anzurufen und nachzufragen, ob sie Bedarf an deinen Stücken haben. Du kannst auch einen Kleidercontainer nutzen. Aber Achtung: Was du dort einwirfst, wird oft nicht gespendet, sondern als Secondhand verkauft. Erkundige dich vorher, was der Anbieter, der den Container aufgestellt hat, mit deinen Klamotten vorhat.
Oder einfach Kleidung leihen?
Wenn du erst gar kein Zuviel an Klamotten im Kleiderschrank haben möchtest, kannst du auch leihen, was du anziehen willst. Aktuell haben Plattformen für Umstands- und Kindermode zwar festgestellt, dass es derzeit eher keinen Bedarf für ihr Angebot gibt, aber: Es gibt durchaus Läden im Netz oder ganz herkömmlich in den Städten, in denen du wie in einer Bücherei das ausleihen kannst, was dir gefällt. Entscheidest du dich gegen eine entsprechende Sharing-Plattform und leihst stattdessen bei dir vor Ort, sparst du auch die Verpackung und die Versandzeit.
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