Klimaanlage oder mobiles Klimagerät?
Heiß war’s im Sommer, und das im zweiten Jahr in Folge. Kein Wunder, dass viele jetzt die kühlere Jahreszeit nutzen wollen, um eine Klimaanlage einzubauen oder günstig ein mobiles Klimagerät zu kaufen. Beides ist aber mit Konsequenzen verbunden. Lesen Sie hier, was Sie bedenken sollten.
Im Hochsommer kann es in manchen Wohnungen sehr unangenehm werden. Klimaanlagen könnten Abhilfe schaffen, aber der Einbau ist oft kompliziert und zumindest in einigen Situationen juristisch betrachtet heikel.
Der Eigenheimer darf doch alles, oder?
Am meisten Spielraum hat sicher der Eigentümer eines Einfamilienhauses auf der grünen Wiese. Er kann zum Beispiel im Schlafzimmer einen Wanddurchbruch machen. Dann wird die Anlage so befestigt, dass die Kühlung innen ist, der Kompressor jedoch draußen. Alternativ wird eine Anlage zentral für ein ganzes Haus eingebaut. Dann steht diese in der Regel auf dem Dach und es werden Leitungen in die entsprechenden Zimmer verlegt.
Je näher das Eigenheim aber an den Häusern der Nachbarn steht, desto schwieriger wird es. Denn Klimaanlagen und mobile Klimageräte können laut sein. Darum gilt das Bundesemissionsschutzgesetz beziehungsweise die „Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm“, kurz „TA Lärm“. Diese müssen selbst diejenigen beachten, die in einem frei stehenden Einfamilienhaus wohnen, denn die Nachbarn dürfen nicht gestört werden. Die zulässige Dezibelhöhe hängt von der Tageszeit ab, aber auch davon, ob man in einem reinen Wohngebiet oder eher in einem Mischgebiet wohnt. Ist die Klimaanlage zu laut und kommt es zu Beschwerden, muss sie im schlimmsten Fall zurückgebaut werden. Dann hat man viel Geld für nichts ausgegeben. Genau darum sollte man sich vor dem Einbau von einem Fachmann beraten lassen.
Probleme mit anderen Eigentümern
Wer statt im Einfamilienhaus in einer Eigentümergemeinschaft wohnt, wird wissen, wie schwierig es sein kann, einen Entschluss durchzusetzen. Dabei gilt: Je größer die Gemeinschaft, desto schwieriger wird es werden, eine zentrale Lösung zu finden. Aber auch wer nur in einem Zimmer einen Durchbruch für eine sogenannte Splitanlage machen möchte, wird vorher die Genehmigung der Eigentümergemeinschaft benötigen – selbst dann, wenn der Kompressor auf dem Balkon im nicht einsehbaren Bereich steht.
Bei dieser Lösung kommt gleich ein zweites Problem hinzu: In bestimmten Fällen bekommen die Nachbarn die Geräusche und die Wärmeentwicklung des Geräts ab. Abgesehen davon wird man im Zweifelsfall den Balkon nicht mehr benutzen können. Dann ist Ärger vorprogrammiert. Dementsprechend wird man in Mehrparteienhäusern künftig vermutlich eher auf mobile Geräte setzen, bei denen der Schlauch in der Regel zum Fenster hinausführt. Aber auch hier gilt: Die Nachbarn dürfen nicht gestört werden. Außerdem darf Kondenswasser aus dem Schlauch weder auf den Balkon des Nachbarn tropfen noch die Fassade schädigen.
Was gilt bei Mietern?
Sinnvollerweise sollten Mieter genau wegen dieser Probleme mit ihrem Vermieter sprechen, bevor sie ein mobiles Klimagerät kaufen. Dazu rät der Deutsche Mieterbund. Es könnte sich bei den mobilen Geräten übrigens auch ein Nachbar dadurch gestört fühlen, dass der Schlauch des Klimageräts aus dem Fenster schaut. Wer solche Fragen vor dem Kauf eines mobilen Geräts klärt, muss nicht fürchten, unnötig viel Geld auszugeben.
Welche Alternativen gibt es?
Übrigens: Egal, ob Klimaanlage oder mobiles Klimagerät – Stromfresser sind sie alle. Vielleicht hilft ja auch ein Ventilator, der mit einer Zeituhr oder einer vernetzten Steckdose verbunden ist. Wer außerdem auf Verschattung setzt, also Jalousien, Rollläden, Markisen oder Thermovorhänge anbringt, kühlt die Wohnung zusätzlich. Speziell in Dachgeschossen könnte man auch über eine bessere Dämmung nachdenken. Ganz wichtig ist zudem die Bepflanzung rund um die Immobilie: Steingärten speichern Wärme und strahlen diese ab. Bäume und Büsche dagegen spenden Schatten. Dazu braucht man übrigens gar nicht unbedingt einen großen Garten: Auch ein begrünter Balkon oder Pflanzen im Schlafzimmer können ein besseres Klima schaffen. Stiftung Warentest hat sich übrigens ausführlich mit diesem Thema befasst.
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