Als Erster in der Familie zur Hochschule
Wer keine Akademiker in der Familie hat, traut sich manchmal nicht, als Erster diesen Schritt zu gehen. Hier bekommst du Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Deine Noten sind gut und du hast auch Lust, zur Hochschule zu gehen. Allerdings weißt du nicht, wie du das bewerkstelligen sollst, denn deine Eltern haben nicht studiert. Auch sonst kennst du niemanden, den du um Rat fragen könntest. Du machst dir Gedanken um die Studienfachwahl, um die Finanzierung und um viele andere Dinge.
Lass dich nicht vom Studium abhalten. Gibt es an deinem Wohnort eine Hochschule? Oder zumindest in der Nähe? Dann such auf deren Internetseite nach der Beratung für Studierende und mache dort einen Termin aus. Dort werden dir viele Fragen beantwortet.
Vorab bekommst du hier schon Antworten auf die drängendsten Fragen:
- Studienfachwahl: Was interessiert dich besonders? Wo hast du gute Noten? Im Internet kannst du beginnen, dich zu orientieren. Suche nach Begriffen wie „allgemeine Studienberatung“. Manche Hochschulen bieten Selbsttests an, andere Beratung vor Ort. Lies dir genau durch, welche Lerninhalte zu einem Studienfach gehören, welchen Abschluss du am Ende hast und wo deine künftigen Einsatzgebiete liegen könnten. Passt das? Falls ja, bewege dich in diese Richtung weiter.
- Finanzierung: Deine Eltern können dich finanziell nicht unterstützen? Dann kannst du BAföG beantragen. Das geht sogar online. Davon abgesehen kannst du versuchen, in den Ferien zu arbeiten oder nebenher beispielsweise zu kellnern oder in einem Laden zu jobben.
- Wohnen: Entweder studierst du an einer Hochschule in der Nähe deines Wohnorts und pendelst oder du versuchst, am Studienort in eine Wohngemeinschaft oder in ein Studierendenwohnheim zu ziehen. Dazu hat das Studierendenwerk nähere Informationen.
- Immatrikulierung: Jede Hochschule wird dir genau sagen, wie du dich dort bewirbst und richtig einschreibst. Im Regelfall müssen Fristen beachtet werden.
- Unverständnis: Möglicherweise kann deine Familie deinen Wunsch nicht verstehen. Sie denkt beispielsweise, du bist nach dem Studium arbeitslos – oder wirst dich für etwas Besseres halten. Es ist tatsächlich schwierig, wenn man auf solche Vorbehalte stößt. Du kannst deinen Eltern die Hochschule zeigen, du kannst ihnen erklären, was du dort lernst, und du kannst ihnen auch Positionen nennen, auf die du dich nach deinem Abschluss bewerben kannst. Hilft das alles nichts, wirst du es nicht leicht haben, deinen Weg trotzdem zu gehen. Lass dich jedoch nicht aufhalten.
Keine Schande: Fächerwechsel und Studienabbruch
Du stellst nach dem ersten Semester fest, dass das gewählte Fach nicht zu dir passt? Dann ziehe einen Schlussstrich und versuche, das Studienfach zu wechseln. Auch dazu wirst du an der Hochschule eine Beratung finden. Mach dir aber keine Sorgen, du wirst nicht der Erste sein, der das Fach wechselt. Oft bemerkt man erst vor Ort, welche Angebote besser passen. Dann ist es gut, sich das einzugestehen, und zwar so früh wie möglich.
Und wenn Du bemerkst, dass ein Studium generell nichts für dich ist? Bevor du dich weiter quälst, brich es ab. Das bedeutet nicht, dass du versagt hast, sondern dass du den Mut hast, dir einen Irrtum einzugestehen und in eine andere Richtung zu gehen. Studienabbrecher sind übrigens bei vielen Unternehmen beliebt. Schau dir einmal das Projekt Switch in Aachen an.
Viel Erfolg!
Der Beitrag Als Erster in der Familie zur Hochschule erschien zuerst auf Der Sparkasseblog.