Was bedeutet eigentlich Compliance?
Wenn Unternehmen sich nicht korrekt verhalten, ist häufig davon die Rede, dass Mitarbeiter gegen Compliance-Richtlinien verstoßen haben. Lesen Sie hier, was dieser Begriff bedeutet.
Compliance kommt aus dem Englischen und heißt Regeltreue. Im Wirtschaftsleben besagt das Wort, dass die Akteure, allen voran die Unternehmen, gesetzliche Regeln einhalten und sich ethisch korrekt gegenüber ihrer Umwelt verhalten – also beispielsweise keine Schmiergelder zahlen oder Kinder beschäftigen, selbst wenn dies im Ausland nach lokalen Gesetzen nicht unter Strafe steht. Ein solches Verhalten ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Für Unternehmen bedeutet Compliance aber auch: Sie müssen dafür sorgen, dass die Regeln innerhalb ihrer gesamten organisatorischen Struktur eingehalten werden.
Sich regelkonform und gesetzestreu zu verhalten ist vor allem im Interesse des Unternehmens, denn aus Rechtsverstößen oder Missachtung von gesellschaftlichem Wohlverhalten drohen hohe Geldstrafen oder Schadenersatzzahlungen. Noch viel schwerer aus Sicht des Unternehmens wiegen jedoch Imageschäden und Reputationsverluste, die sich oft in schlechteren Geschäftszahlen niederschlagen.
Um dem vorzubeugen, haben größere Unternehmen üblicherweise einen Kodex erarbeitet, der unmissverständliche und für jeden Mitarbeiter verbindliche Regeln enthält. Dazu zählt etwa, wie Rechtsvorschriften eingehalten werden und unternehmensinterne Werte zu beachten sind. Auch konkrete Vorgaben gehören dazu – etwa, wie Korruption unterbunden wird oder Datenschutz und Gleichbehandlung gewährleistet werden.
Ohne Kontrolle geht Compliance nicht
Damit dieser Kodex nicht nur Theorie bleibt, sondern in der Praxis auch angewendet wird, brauchen nicht nur Unternehmen, sondern auch Behörden und andere Institutionen ein konsequentes Compliance-System, das laufend gepflegt werden muss. Dazu gehört, die Mitarbeiter regelmäßig über Regeln aufzuklären und sie in der Anwendung zu schulen, aber auch Mechanismen zu entwickeln, mit denen die Einhaltung der Regeln kontrolliert und überwacht wird.
Wichtig bei der Vermögensberatung
Von besonderer Bedeutung ist Compliance im Finanzsektor. Banken und andere Finanzdienstleister haben laut Gesetz bestimmte Sorgfalts- und Treuepflichten gegenüber ihren Vermögenskunden – etwa, wenn sie in deren Auftrag Wertpapiere handeln oder eine Anlageberatung vornehmen. So muss zum Beispiel der Berater ebenso wie die Bank selbst auf die Risiken einer Geldanlage auch in allgemeinen Informationsschriften und Artikeln ausdrücklich hinweisen. Der Gesetzgeber verlangt, dass die Finanzhäuser organisatorisch dafür sorgen, dass die Vorschriften eingehalten werden, etwa durch Compliance-Beauftragte oder eine spezialisierte Fachabteilung.
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